Ausgabe Januar 2008 Ihre exklusiven Finanznachrichten

25.01.2008

Wilfried Wimmer Dr. Guido Dette Sehr geehrte Damen und Herren,

hier kommt die vierte Ausgabe unseres Promont AM-Newsletters. Heute geht es ausschließlich um unser Ergebnis zum Jahresende - das leider ganz und gar nicht so ausgefallen ist, wie wir es uns vorgestellt hatten. Hier erläutern wir Ihnen die Hintergründe der Ausnahmesituation in den Märkten, die zu diesem Ergebnis geführt hat.

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Dr. Guido Dette und Wilfried Wimmer

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Zehn zu zwei verloren?

Zeit für ein offenes Wort: Der Jahresabschluss 2007 ist für das Promont European Opportunity Zertifikat mehr als schlecht gelaufen. Mit minus acht Prozent hat das Zertifikat das Jahr mit einem Ergebnis beendet, das uns ganz und gar nicht zufrieden stellt. Offenheit sind Sie von uns ja gewohnt – schlechte Ergebnisse zum Glück nicht. Das Ergebnis zum Jahreswechsel soll dementsprechend auch eine Ausnahme bleiben, die nur aufgrund der aktuellen Unsicherheiten im Markt zustande kommen konnte.

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Zehn Monate gute Performance

Fast das ganze Jahr über konnte das Promont European Opportunity Zertifikat eine sehr gute Performance verzeichnen. Zehn Monate lang lag es über den vergleichbaren Indizes und war niemals im Minus. Ende November vermehrten sich dann die Signale für eine fortgesetzte Abwärtsbewegung, so dass wir die Entscheidung trafen, den Markt über Futures short zu gehen – also den ganzen Aktienmarkt auf Verkauf zu setzen. Die Hintergründe für diese Entscheidung basieren auf unserem bewährten dreistufigen Investment-Prozess:

  1. Fundamental:
    Ende November reduzierten die ersten Broker sowohl die Unternehmens-Gewinnschätzungen für 2008 als auch die Bruttosozialprodukt-Schätzungen. Kurz vorher war es zu einer weltweiten Kurstalfahrt gekommen – das Ergebnis der Nachwehen der US-Subprime-Krise und der zahlreichen schlechten Neuigkeiten aus dem US-Finanzsektor. Anfangs hatte sich die US-Immobilienkrise vor allem auf den privaten Haussektor und einige wenige Hypothekenfinanzierer beschränkt, doch ab Jahresmitte stieg das Risiko von Übertragungseffekten auf andere Wirtschaftsbereiche. Es entstand ein hoher Abschreibungsbedarf bei den Finanzinstituten, es kam zu einer restriktiveren Kreditvergabe bei den Banken, das Konsumentenvertrauen sank, während die Risikoprämien stiegen. Gleichzeitig verstärkten sich die Konjunkturbefürchtungen in den USA. Dazu kamen noch „hausgemachte“ Probleme wie die Ankündigung von Ericsson, das vierte Quartal werde schwach ausfallen. Zusätzlich verunsichernd wirkten der immer weiter steigende Ölpreis und der immer weiter fallende US-Dollar.
    Das Resultat dieser Entwicklungen ließ nicht auf sich warten: Die Stimmungsindikatoren wie der ifo- oder der ZEW-Index bewegten sich genauso abwärts wie das Konsumklima – zum Teil kam es zu empfindlichen Rückgängen. Kurz: Die Ergebnisse der Fundamental-Analyse ließen auf eine deutliche und fortgesetzte Abwärtsbewegung des Marktes schließen.
  2. Technik:
    Die Analyse der Charts kam zu ähnlichen Ergebnissen: Signifikante Moving Average Linien wurden mehrfach unterschritten, genauso die Unterstützungen im Markt. Die kurz- und mittelfristigen Aufwärtstrends waren gebrochen.
  3. Behavioral Finance:
    Entsprechend der Ergebnisse aus den ersten beiden Stufen des Investment-Analyse-Prozesses setzte auch die Behavioral Finance Analyse die Zeichen auf eine Abwärtsbewegung. Das Sentiment trübte sich ein, Subprime wurde wieder zum bestimmenden Thema.

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Unkalkulierbare Bewegungen

Mit der Entscheidung in dieser Situation short zu gehen, sind wir konsequent unserem Stil und unseren Analysemethoden gefolgt. Allen konsistenten Methoden zum Trotz schlug der Markt in dieser Situation aber eine Richtung ein, mit der niemand gerechnet hatte. Man kann in unserem Fall geradezu von Pech sprechen: Ausgerechnet Ende November erfolgte mit gut acht Prozent die stärkste Gegenbewegung der letzten fünf Jahre – und das innerhalb von 14 Tagen. Wir hielten unsere Short-Positionierungen bis einen Tag nach den Zinssenkungen der Fed offen, da zu erwarten war, dass die schwindenden Zinssenkungsphantasien die Märkte immer weniger beflügeln und stattdessen die überwiegend negativen Konjunkturdaten belastend wirken würden. Diese Erwartung ging leider nicht auf – stattdessen kam es nur zu einer Tageskorrektur und dann zu weiter steigenden Kursen. Das Resultat war das Minus-Ergebnis des Promont European Opportunity Zertifikates.
Keine Entschuldigung, aber der Hinweis muss sein: Verluste verursachte das beschriebene Szenario auch an anderen Stellen. Auch große Adressen wie Goldmann Sachs und Clarium Capital mussten Einbußen im deutlich zweistelligen Bereich hinnehmen.

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Phase der Unsicherheiten geht vorbei

Zu Jahresbeginn zeigte sich an den Börsenentwicklungen und der derzeit herrschenden Unsicherheit: Die Annahmen, die wir Ende November getroffen hatten, waren durchaus richtig. Nur das Timing hat nicht gestimmt, denn bevor die vorhandenen Anzeichen in eine entsprechende Entwicklung umschlugen, kam es zu der unvorhersehbaren Aufwärtsbewegung.
Seit November herrscht ein Ausnahmezustand, den die Börse so noch nicht erlebt hat – die Situation ist nicht kalkulierbar. Wir gehen davon aus, dass die momentane Phase der ungewöhnlich tief greifenden Unsicherheiten vorübergehend und kurzfristig ist. Der Markt wird ordentlich durchgeschüttelt und wenn die Ausnahmesituation vorbei ist, werden die bewährten Analysemethoden wieder greifen. In diesem Sinne sind wir zuversichtlich, dass wir in 2008 den guten Start und den Trend der ersten 10 Monate des Jahres 2007 aufgreifen und wieder in positive Performance umsetzen können.

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