Ausgabe April 2008 Ihre exklusiven Finanznachrichten

16.04.2008

Wilfried Wimmer Dr. Guido Dette Sehr geehrte Damen und Herren,

heute erhalten Sie die fünfte Ausgabe unseres Promont AM-Newsletters. Nach wie vor sind die Finanzmärkte von Turbulenzen und ungewöhnlichen Entwicklungen geprägt. Hier erfahren Sie, welche Auswirkungen die aktuelle Situation im ersten Quartal 2008 auf das Promont European Opportunity Zertifikat hat und mit welcher Strategie wir uns in den unruhigen Märkten bewegen.

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Dr. Guido Dette und Wilfried Wimmer

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Q1: Es gibt keinen Trend

Das erste Quartal 2008 war – wie das letzte Quartal 2007 – von Unsicherheiten und Turbulenzen geprägt. Instabilitäten und eine hohe Volatilität dominierten das Geschehen, die Tendenz insgesamt ging abwärts. Wer allerdings Einzelwerte betrachtet hat, stellte fest: Es gibt keinen Trend. Hier gab es sowohl positive als auch negative Entwicklungen, die teilweise keine rationale Begründung in aktuellen Meldungen fanden.

Nach wie vor waren es die Nachrichten zur Kreditmarkt-Krise und zur aktuellen US-Konjunktur, die die Stimmungslage beherrschten. Mal waren optimistische, mal pessimistische Bewegungen zu verzeichnen, beständig war eigentlich nur das anhaltend erschütterte Vertrauen der Anleger. Der Vertrauenskrise steht allerdings eine stabile Lage der Wirtschaft in Europa gegenüber: Die Auftragsbücher sind voll, die Perspektiven gut. Ebenso widersprüchlich – zum Teil geradezu hysterisch – waren die Reaktionen des Marktes auf die aktuellen Meldungen im ersten Quartal 2008. Als beispielsweise die Telekom meldete, dass die Zahl ihrer Festnetzanschlüsse zurückgegangen sei, ohne jedoch eine Gewinnwarnung herauszugeben, reagierten die Anleger mit 15 Prozent Marktwertvernichtung.

Im Zuge der drastischen Kursverluste im Januar 2008 war also ein großes Durcheinander vorherrschend, innerhalb dessen es sowohl positive als auch negative Tendenzen gab.

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Beginn eines Bearmarktes?

Zu den deutlich negativen Zeichen, die der Markt in den vergangenen Monaten aussendete, gehörten natürlich nach wie vor die Auswirkungen der Subprime-Krise. Dass der Bankensektor in Europa hier stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte entsprechende Folgen für den Kreditmarkt. Für zusätzliche Verunsicherung sorgte die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA.

Zahlreiche Meldungen wirkten sich belastend auf das Marktgeschehen aus. So zum Beispiel die Bekanntgabe der Citibank-Abschreibungen in Höhe von 18 Milliarden Dollar. Damit lagen die Abschreibungen fast doppelt so hoch wie erwartet. Auch Hypo Real Estate meldete Belastungen aus der US-Hypothekenkrise und verursachte damit eine regelrechte Schockwelle auf den Märkten. Der Wertberichtigungsbedarf von 2,85 Milliarden Dollar bei Crédit Suisse, den das Unternehmen nur eine Woche nach Vorlage der glänzenden Jahreszahlen meldete, sorgte ebenfalls für eine Verschlechterung der Stimmungslage. Und besonders dramatisch wurde es, als die UBS, die im vierten Quartal 2007 eine Abschreibung von 15 Milliarden Dollar gemeldet hatte, im ersten Quartal 2008 noch einmal 19 Milliarden hinterher schob.

So wundert es nicht, dass es 2008 an den Aktienmärkten der Industrieländer zum schwächsten Jahresauftakt seit vielen Jahren kam. Eine der wichtigsten Fragen für das erste Quartal lautet also: Sind die negativen Auswirkungen der Kreditmarkt-Probleme auf die reale Wirtschaft doch stärker als erwartet? Das Vertrauen in die Märkte ist jedenfalls nachhaltig erschüttert, nicht zuletzt durch die „Salami-Taktik“ in der Kommunikation: Die schlechten Nachrichten wurden in den meisten Fällen nur nach und nach bekannt gegeben, die Zahlen – wie bei der UBS – immer weiter nach unten korrigiert. Zu Beginn der Krise wollte niemand vom berühmten „worst case“ sprechen, in vielen Fällen trat er dann aber doch ein und sorgte bei den zum Teil unvorbereiteten Anlegern für eine Verkaufswelle. Die Auswirkungen sind erheblich. Viele Hedgefonds müssen deleverages hinnehmen, es kam zu wenig marktschonenden Transaktionen, die zu heftigen Kursbewegungen nach beiden Seiten führten. Der Ölpreis stieg auf über 100 Dollar pro Barrel, der Dollar sank auf ein Rekordtief ab.

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Oder Korrektur im intakten Aufwärtstrend?

Parallel gab es im gleichen Quartal durchaus auch positive Zeichen. Die Realwirtschaft verzeichnete überwiegend gute Geschäftszahlen, die Zahl der Auftragseingänge ging nach oben, aus dem Industriebereich gab es vielfach erfreuliche Meldungen. Die Kapazitätsauslastungen weltweit waren und sind noch sehr hoch, global gesehen kann man von einer Konjunktur sprechen, die auf die positive Rolle der Schwellenländer und die Nutzung globaler Standortvorteile zurückzuführen ist. Erste Entspannungssignale in der Vertrauenskrise sind genauso spürbar wie ein wachsender Widerstand auf den Aktienmärkten: Nicht mehr jede Negativ-Nachricht löst gleich einen Kursrutsch aus. Der Pessimismus der Marktteilnehmer ist nach den Ereignissen der vergangenen Monate sehr ausgeprägt – und das wiederum ist gut für den Markt. Denn nun sind die meisten Investoren auf den Abschwung eingestellt und haben verkauft, was sie verkaufen wollten. Man zeigt sich schockresistent und reagiert auf neue Schreckensnachrichten, wie die Milliardenbelastungen von UBS und Deutsche Bank, geradezu mit Erleichterung und der Haltung „Das hätte auch noch schlimmer kommen können“. Ergebnis: ein Plus von 12 Prozent (UBS) bzw. 4 Prozent (Deutsche Bank).

Auch aus den USA kommen Signale, die für Erholungstendenzen sorgen. Die Leitzinssenkungen der amerikanischen Notenbanken haben den Markt genauso entlastet wie das von Präsident Bush angekündigte milliardenschwere Programm zur Ankurbelung der US-Wirtschaft.

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Strategie im Auf und Ab der Märkte

Wie reagiert man nun auf eine so unruhige Situation, auf die gleichzeitig positiven und negativen Signale und auf so unvorhersehbare Marktbewegungen? John Maynard Keynes hat einmal gesagt: „Es gibt nichts was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“ Viele Regeln und Grundsätze, nach denen man sich im Börsengeschehen richten kann, sind in einer solchen Situation außer Kraft gesetzt. Die Strategie des Promont European Opportunity Zertifikates basiert deshalb derzeit auf einem passiven Investmentstil. Wir laufen mit den Märkten, statt uns von ihnen abzukoppeln. Wir orientieren uns am Marktindex, weil eine ausschließliche Investition in Einzelwerte bei diesen extremen Tagesschwankungen mit dem notwendigen Setzen von Stop-Loss-Limiten wertvernichtend wäre. Das Quartalsergebnis des Promont European Opportunity Zertifikates ist deshalb mit minus 18,40 Prozent auch recht nah an dem des DAX (- 18,70 Prozent), jedoch mit einer geringeren Volatilität (VDAX: 23,74 Prozent, Zertifikat: 20,45 Prozent). Salopp gesagt lautet unser Credo zurzeit: Abwarten und Füße still halten, so lange nicht klar ist, wie sich die Lage in den USA entwickelt. Viele Fonds, auch Flagschiffe und Klassiker, haben hin und wieder zu kämpfen. Jede Strategie erlebt einmal eine Marktphase, in der sie sich anpassen und Verluste hinnehmen muss – hier ist Durchhaltevermögen gefragt. Und wir sind sicher: Geduld und Disziplin zahlen sich aus.

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