Sonderausgabe September 2008 Ihre exklusiven Finanznachrichten

30.09.2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Finanzkrise hat nun auch Europa mit voller Wucht getroffen. Gleich vier Geldhäuser konnten am Montag nur durch massive staatliche Eingriffe vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Angesichts der neuen Hiobsbotschaften herrscht an den Börsen weltweit nackte Panik.
Verschärft wird die Situation zusätzlich durch das Scheitern des 700-Milliarden-Dollar-Paketes zur Rettung der Finanzmärkte. Politiker und Finanzmärkte rund um den Globus hat dies in einen Schockzustand versetzt. Das Weiße Haus hat bereits weitere Initiativen angekündigt und das Abgeordnetenhaus für Donnerstag eine neue Sitzung einberufen.
Der Dow Jones Industrial rutschte am 29. September 2008 um knapp sieben Prozent ab, der NASDAQ-100-Index brach sogar um mehr als zehn Prozent ein. Der Dow Jones erlebte den schlimmsten Tagesverlust seiner Geschichte in Punkten, die Verluste waren sogar größer als zu den Anschlägen am 11. September. Aber auch die Rohstoffe waren vor Kursverlusten nicht sicher, bspw. brach der Ölpreis an der Nymex um über 10% ein.

Welches Fazit ziehen wir aus diesen Fakten?

Panik ist kein guter Ratgeber!

Es sollte vor einer Transaktion zunächst die Börsensituation analysiert werden, hierzu bietet sich der dreistufige Prozess der Promont AM AG an, der aus der Analyse der fundamentalen, technischen und börsenpsychologischen Daten besteht.

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Fundamentale Situation

Die lange umstrittenen realwirtschaftlichen Auswirkungen der Finanzkrise haben die Realwirtschaft erreicht. Die US-Konjunktur wird sich abkühlen. Parallel dazu belastet weiterhin der angeschlagene US-Immobilienmarkt. US-Banken werden ihre Bilanzen restrukturieren und bei der Vergabe neuer Kredite Zurückhaltung üben, was wiederum die Investitionsnachfrage und die Konsumneigung belastet. Die USA nehmen hier die Vorreiterrolle ein, der Großteil der europäischen und asiatischen Volkswirtschaften werden jedoch mehr- oder weniger- zeitnah folgen.
Diese Eckdaten betrachtend darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Börse die wirtschaftliche Entwicklung 6-9 Monate vorwegnimmt. Entsprechend niedrig sind derzeit die Bewertungen: Ein aktuelles europäisches Aktien-KGV von noch nicht einmal 10, das sich mit einem langjährigen Durchschnitt von ca. 15 vergleicht zeigen wie preiswert Aktien derzeit fundamental bewertet sind.

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Technische Situation

Die Ereignisse der letzten Tage drückten den Dax unter die Unterstützungszone um die 6014/6001 Punkte und führten hierdurch zum Test des bisherigen Jahrestiefs bei 5813 Punkten. Weitere potentielle Auffangbereiche befinden sich bei 5550 Punkten und bei der längerfristig wichtigen Unterstützungszone um die 5400/5467 (Hoch vom März 2002). Es ist jedoch anzumerken, dass im Späthandel des 29. September der DAX bereits ein Low von 5520 sah und am Vormittag des heutigen Tages bereits wieder über 5700 notiert.
Charttechnisch könnte somit vorerst das Schlimmste überstanden sein, zumal einige Indikatoren eine stark überverkaufte Situation anzeigen.

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Börsenpsychologie

Nachdem die Indikatoren für das Sentiment in den vergangenen Wochen noch keine Panik anzeigte, ist dies nun nicht mehr der Fall. Panikartige Zustände sind ein guter Indikator, dass eine Trendwende am Markt kurz bevor steht. So notieren die Volatilitätsindikatoren VDAX (fünfjährige Durchschnitt: 9,2) und VIX (fünfjährige Durchschnitt: 16) bereits über 33, die Put/Call Ratio-Indikatoren liegen deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Aber auch softe Indikatoren, wie bspw. die Berichterstattung über die Börse auf der Titelseite der Regionalzeitungen und sogar der Boulevardpresse deuten auf paniknahe Zustände hin. Aus der Sentimentanalyse kann zumindest eine Nähe zum Aktienmarkttief abgeleitet werden.

Wir raten unseren Investoren und Lesern des Newsletters nicht in Panik zu verfallen, sondern ihre Aktienbestände zu halten. Die Börsenanalyse zeigt, dass es gute Gründe dafür gibt, dass wir uns in der Nähe der Tiefstände bewegen. Die Verabschiedung eines modifizierten US-Rettungspaketes, das am Donnerstag erwartet werden kann und die wieder aufkommende Zinssenkungshoffnung (der Fed Fund Future preist bereits mit einer über 60 prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung von 50 Basispunkten auf der nächsten Fed-Sitzung ein) dürften für eine Stabilisierung der Märkte sorgen.

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