Ausgabe Oktober 2007Ihre exklusiven Finanznachrichten

19.10.2007

Wilfried Wimmer Dr. Guido Dette Sehr geehrte Damen und Herren,

hier kommt die dritte Ausgabe unseres Promont AM-Newsletters. Wir informieren Sie heute über die Performance unseres Promont-European-Opportunity-Zertifikates im krisenbehafteten und volatilen dritten Quartal 2007 und erläutern die Hintergründe der sommerlichen Finanzmarktkrise. Außerdem setzen wir unsere Artikelreihe zum Thema Börsenpsychologie fort. Schwerpunkt heute: Nach welchen psychologischen Regeln handeln Investoren?

Auf Ihre Fragen und Anregungen freuen wir uns! Sie erreichen uns am besten per E-Mail:

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Dr. Guido Dette und Wilfried Wimmer

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3. Quartal 2007: Feuerprobe bestanden

Während die Finanzmärkte im dritten Quartal von einer extremen Unsicherheit geprägt waren, bewies das Promont-European-Opportunity-Zertifikat seine Qualität: Das Quartalsergebnis des Zertifikates lag bei einem Plus von 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Die deutschen Hedgefonds haben die Turbulenzen deutlich weniger gut überstanden und gingen aus dem 3. Quartal mit einem Plus von 1,03 Prozent (ArHX Einzelfonds) bzw. 1,57 Prozent (ArHX Dachfonds) hervor. Die Vergleichsindizes haben unterschiedlich abgeschnitten: STOXXE und STOXX50E haben mit 6,14 bzw. 6,35 Prozent eine gute Performance erreicht, STOXX und STOXX 50 liegen mit 3,45 Prozent und 3,33 Prozent unter dem Ergebnis des Promont-European-Opportunity-Zertifikats.
Im bisherigen Jahresverlauf lag das Zertifikat im Gegensatz zum STOXX immer im positiven Bereich und nahezu durchgängig über seiner Performance. Die Volatilität war mit 13,10 Prozent deutlich geringer als die des Aktienmarktes, die bei durchschnittlich über 20 Prozent lag.

Performancevergleich des Promont Opportunity Indexzertifikates seit Jahresanfang
  1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal Stand 18.10.2007
STOXX 2,45% 7,79% 3,45% 4,92%
STOXX50 0,31% 6,76% 3,33% 4,04%
STOXXE 1,03% 9,89% 6,14% 7,67%
STOXX50E 1,48% 8,98% 6,35% 7,21%
Promont 4,10% 10,02% 5,40% 9,25%
Tremont Long/Short Equity 3,77% 9,71% 11,01%  
Tremont Index 3,34% 8,70% 9,93%  
ArHX Einzelfonds (AbsolutReport) 0,94% 2,19% 1,03%  
ArHX Dachfonds (Absolut Report) 0,59% 3,77% 1,57%  

Aktuell verzeichnet das Promont-European-Opportunity-Zertifikat ein Plus von 9,25 Prozent und einen positiven Spread zum STOXX von 433 Basispunkten.

Direkt zum Promont AM Chart (Quelle Reuters): Klicken Sie hier!

Übrigens: Wenn Sie die aktuellen Kurse für das Promont-European-Opportunity-Zertifikat (ISIN DE000LS1PEX4) verfolgen möchten, ist die Website der Deutschen Börse am besten geeignet: www.deutsche-boerse.de

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Hintergründe: Ein turbulentes Quartal

Das zurückliegende Quartal war für den Finanzmarkt – wenn man es vorsichtig ausdrücken möchte – herausfordernd. Turbulente und heftige Marktbewegungen, eine nervöse Stimmung und eine hohe Volatilität bestimmten die Sommermonate 2007. Nicht selten sprachen Experten in den letzten Wochen von einer ausgewachsenen Finanzmarktkrise. Die Gründe dafür sind komplex.

Nach dem Crash Ende Februar im chinesischen Markt kam es zu massiven Auflösungen von Carry Trades: Bei Carry-Trade-Transaktionen verschulden sich Investoren in Niedrigzinswährungen wie dem japanischen Yen und legen die Mittel in höher verzinsliche Vermögenswerte in anderen Währungen an. Zu den Auflösungen sahen sich die Anleger häufig gezwungen, weil die geforderten Sicherheitsleistungen vielfach erhöht worden waren.

Die Hypothekenkrise trug dann das ihrige zu der schlechten Stimmung am Markt bei: Nachdem kaum gesicherte Immobilienkredite an amerikanische Hauskäufer vergeben worden waren, die sich solche Kredite eigentlich gar nicht leisten konnten, führten steigende Zinsbelastungen und sinkende Immobilienwerte zu zahlreichen Kreditausfällen – mit schwerwiegenden Folgen. Weitere Reaktionen sorgten zusätzlich für eine panikartige Stimmung am Markt, so zum Beispiel Deleveraging – der Ersatz von Fremdkapital durch Eigenkapital – oder die Liquidierung zahlreicher quantitativ gemanagter Fonds, die in turbulenten Märkten anfällig sind: Anomalien wie Panikverkäufe sind für die Systeme nicht greifbar.

Die herkömmlichen Analysemethoden haben in diesem Quartal also wegen der Unwägbarkeiten kaum gegriffen und waren nahezu wirkungslos. Inzwischen scheint die Krise überwunden: Auch wenn es immer noch häufig zu verwirrenden und widersprüchlichen Preisbewegungen an den Aktien- und Anleihemärkten kommt, hat sich die Lage durch das Eingreifen der Notenbanken stabilisiert. Nach wie vor ist aber offen, in welchem Umfang in den nächsten Wochen Belastungen auf das Bankensystem zukommen werden und ob die Probleme in den internationalen Finanzmärkten gelöst werden können.

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Börsenpsychologie: Wie entscheiden Investoren?

In unserer letzten Ausgabe haben wir erläutert, dass der Disziplin Behavioral Finance (Börsenpsychologie) eine ebenso einfache wie revolutionäre Erkenntnis zugrunde liegt: Ein Anleger verhält sich bei seinen Investitionsentscheidungen nicht immer rational nach der neoklassischen Preistheorie der Wirtschaftswissenschaft. Trotzdem gibt es Regeln, nach denen er sich bewusst oder unterbewusst richtet und die man berücksichtigen kann.

Worauf basiert also die Anlageentscheidung eines Marktteilnehmers? Sicher nicht auf einer objektiv betrachteten Umweltsituation, denn es herrscht ein nicht zu überschauender Informationsüberfluss, in dem ein Anleger nie ohne Unsicherheiten Entscheidungen treffen kann. Er muss also von einem subjektiven, vereinfachten Modell der Umwelt ausgehen, das nur einen kleinen Ausschnitt der objektiven Umwelt repräsentiert. Dieses Modell nennt die Börsenpsychologie das „innere Modell“. Nach welchen Regeln dieses innere Modell entsteht, wird deutlich, wenn man sich die Informationsaufnahme der Investoren genauer ansieht.

Wahrnehmung, Motivation, Erwartungen

Die Informationsaufnahme des Einzelnen wird bestimmt durch seine Wahrnehmung, seine Motivation und seine Erwartungen. In punkto Wahrnehmung ist der Mensch jedem mathematischen System haushoch überlegen: Es kommen viel mehr Informationen bei ihm an und er integriert bei der Interpretation seiner Wahrnehmungen nicht nur sensorische, sondern auch kognitive und Gedächtnisprozesse. Nicht nur seine Sinne bestimmen also, was er wahrnimmt, sondern auch sein Wissen und seine Erfahrungen.Dalmatiner Sie können dies ganz deutlich am Beispiel dieses Bildes sehen: Ohne einen Interpretationsprozess mit Hilfe von Wissen und Erfahrung bliebe dieses Bild unverständlich – weil Sie aber wissen, wie ein Dalmatiner aussieht, werden Sie ihn auch erkennen.

Andererseits – und da hilft uns die menschliche Überlegenheit in der Mustererkennung nicht weiter: Man kann nicht alle Informationen wahrnehmen, ohne Selektion kommt man nicht weiter. Einer der wichtigsten Faktoren, der die Selektion von Informationen beeinflusst, ist die Motivation. An der Börse gibt es im Wesentlichen die beiden Hauptmotive Ertrag und Risiko.
Der dritte Faktor, der die Informationsaufnahme von Investoren beeinflusst, sind seine Erwartungen. Einmal gebildete Erwartungen – das ist bei Anlageentscheidungen essenziell – werden nur noch in sehr geringem Maße revidiert. Kommen objektive Informationen beim Investor an, sind sie nur noch ein Beweis für die zutreffende oder falsche Erwartungshaltung der Marktteilnehmer. Die Nachrichten selbst wirken sich dann oft gar nicht mehr auf den Kurs aus, weil es bereits die Erwartung der Nachricht war, die sich im Kurs niedergeschlagen hat.

Die drei Bereiche Wahrnehmung, Motivation und Erwartungen wirken also gleichsam wie Filter auf dem Weg der Informationen zum inneren Modell des Anlegers. Um eine börsenpsychologische Analyse vornehmen zu können, muss man darüber hinaus verstehen, wie ein Investor die ihm vorliegenden und gefilterten Informationen bewertet. Lesen Sie dazu mehr in der nächsten Ausgabe unseres Newsletters!

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